# Konzert Klassik

Ensemble Pyramide - Sommerkonzert Jonental 2023

Kapelle Jonental, Jonental 1, 8916 Jonen
Peter Hänsel 1770 – 1831 Quartett op. 17/3 D-Dur Flöte, Violine, Viola und Violoncello Leoš Janáček 1854 – 1928 «Auf verwachsenem Pfade» Flöte, Oboe, Violine, Viola, Violoncello...
Peter Hänsel 1770 – 1831
Quartett op. 17/3 D-Dur
Flöte, Violine, Viola und Violoncello

Leoš Janáček 1854 – 1928
«Auf verwachsenem Pfade»
Flöte, Oboe, Violine, Viola, Violoncello und Harfe (Instr. Markus Brönnimann)

Friedrich Eugen Thurner 1785 – 1827
Quartett Nr. 1 g-Moll
Oboe, Violine, Viola und Violoncello

Béla Bartók 1881 – 1945
Ungarische Bauernlieder
Flöte, Oboe, Violine, Viola, Violoncello und Harfe (Instr. Markus Brönnimann)

Das Ensemble Pyramide beschreitet musikalisch oft unbekannte Pfade. In minutiöser Sucharbeit spürt es Literatur auf, die selten oder nie auf Konzert-programmen zu finden sind. Auch in diesem Programm stehen zwei Kompo-nisten, deren Entdeckung sich mehr als lohnt. Die beiden Beethoven Zeitge-nossen Peter Hänsel und Friedrich Eugen Thurner haben den neuen musikali-schen Zeitgeist in ihre Bläserquartette einfliessen lassen. Kammermusik mit einem Blasinstrument mit Streichtrio waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts sehr gefragt.
Peter Hänsel wurde in Schlesien geboren, erhielt seine Ausbildung als Violinist in Warschau und Paris, wirkte in St. Petersburg und in Wien. Nach seinen An-gaben soll er auch ein Schüler von Joseph Haydn gewesen sein, dafür spricht die Tatsache, dass er über 70 Streichquartette komponierte, welche heute allesamt noch zu entdecken wären. Eines davon instrumentierte er für Flöte und Streichtrio um.
Friedrich Eugen Thurner war Oboist, wuchs in Kassel bei seinem Onkel auf, erhielt bei Franz Danzi in München Kompositionsunterricht, traf in Wien mit Beethoven zusammen und hatte zunehmend mit einer psychischen Krankheit zu kämpfen, bevor er in Amsterdam in einem «Haus der Irren» untergebracht wurde und dort auch verstarb. Sein Oboenquartett in g-Moll ist eine fantasie-volle Komposition, welche den Einfluss Beethovens nicht verleugnen kann und so die Oboenquartettliteratur aufs Schönste ergänzt.

Auf bekanntere Pfade begibt sich das Ensemble Pyramide mit den zwei weite-ren Kompositionen dieses Programms: Béla Bartóks «Ungarische Bauernlie-der» entstanden ursprünglich für Klavier zwischen 1914 und 1918. Bartók schrieb sie immer wieder um und fand es auch nötig, den Titel zu erklären: «Um Missverständnissen vorzubeugen, müssen wir hier mit besonderem Nachdruck hervorheben, dass die hier veröffentlichten Melodien Volkslieder im engsten Sinne des Wortes, besser gesagt Bauernlieder sind. Diese Lieder werden also von der Herren- und Bürgerklasse nicht gesungen, sind sogar derselben meistenteils unbekannt. Man hört diese Gesänge ausschliesslich von Landleuten und Bauern vorgetragen. Beigefügt sei, dass diese Lieder Schöpfungen der Bauern ungarischer Nationalität sind und den Nachbarvöl-kern gänzlich unbekannt. Ihre Charakteristik für die ungarische Bauernmusik ist also un[be]streitbar.»

Als 1903 Leoš Janáčeks Tochter Olga starb, versank er in tiefe Resignation. In zunächst fünf Stücken für Harmonium beschrieb er die Wege, die er an ihrer Seite gegangen war, als einen von Gras überwachsenen Pfad: «Verwachsen von zartkleinem Klee ist mir zum Mütterchen der Pfad» heisst es in einem mährischen Hochzeitslied – Janacek entlehnte das Bild der Volksdichtung. Die Harmoniumstücke arbeitete er später für Klavier um und fügte bis 1908 wei-tere Stücke von ähnlichem Gehalt hinzu. Das Ensemble Pyramide spielt aus dieser Sammlung eine Auswahl.

Ensemble:
Ensemble Pyramide

Solist:
Markus Brönnimann, Flöte
Barbara Tillmann, Oboe
Ulrike Jacoby, Violine
Muriel Schweizer, Viola
Anita Jehli, Violoncello
Marie Trottmann, Harfe

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