Zwischen Zwei Welten

Zwischen zwei Welten lädt Sie ein, gemeinsam mit den Künstlern Tiphaine Lucas und Ariel Lima in das Universum dreier Komponist*innen einzutauchen – Persönlichkeiten, so verschieden wie tief geprägt von inneren Spannungen, die ihre Musik entweder freiwillig oder wider Willen geformt haben. Johannes Brahms stand im Spannungsfeld zwischen seiner Liebe zur klassischen Tradition und der Anziehungskraft des romantischen Ideals – ein beständiger innerer Konflikt zwischen Formtreue und Gefühlsdrang. Clara Schumannhingegen bewegte sich zwischen dem Schatten ihrer Rolle als Ehefrau und dem Glanz einer der ersten gefeierten Pianistinnen Europas. Jahrzehnte später wird Dmitri Schostakowitsch unter dem Druck der Diktatur gezwungen, stets an der Grenze zwischen Überlebensinstinkt und stiller Widerständigkeit zu komponieren. Drei Leben, drei Zerrissenheiten – eine musikalische Stimme: die, die zwischen zwei Welten entsteht.

Tiphaine Lucas:
Die französische Cellistin Tiphaine Lucas verbindet Neugier und Leidenschaft mit einer großen Offenheit für musikalische und kulturelle Begegnungen. Geboren in Nantes, begann sie ihre Ausbildung am Konservatorium in Angers, wo sie den Solistenpreis erhielt. Danach studierte sie an der Haute École de Musique in Lausanne bei Xavier Phillips und Mathieu Lejeune. Dort schloss sie ihr Bachelorstudium mit Auszeichnung ab, erhielt den Spezialpreis der HEMU Valais-Wallis sowie den Master of Performance mit Höchstnote und den Tremplin-Preis der Fondation Leenards. Während ihrer Studienzeit wurde sie von der Max D. Jost Stiftung unterstützt und gewann den Preis der Chursächsischen Philharmonie in Bad Elster für ihre Interpretation des A-Dur-Konzerts von C.P.E. Bach mit Orchester. Über drei Jahre hinweg leitete sie zudem das Pulsion Winter Festival im Kanton Wallis, das jungen Talenten eine Bühne bietet. Als vielseitige Musikerin tritt Tiphaine Lucas sowohl solistisch als auch in Kammermusik- und Orchesterformationen auf. Ihre Konzerttätigkeit führt sie zu renommierten Festivals wie dem Gstaad Menuhin Festival, den Rencontres Musicales d'Évian, dem Grafenegg Festival, den Chorégies d’Orange, dem Zermatt Music Festival, dem Aarhus Festival, Crans-Montana Classics und dem International Viola Congress in Thailand. Sie arbeitet regelmäßig mit renommierten Ensembles wie dem Orchestre de Chambre de Lausanne unter der Leitung von Renaud Capuçon, dem Orchester Nexus, dem zeitgenössischen Ensemble Abraxas, dem Gstaad Festival Orchestra sowie dem Luzerner Sinfonieorchester und dessen Cellisten-Ensemble CELLSO zusammen. Ihr besonderes Anliegen ist es, Musik für alle zugänglich zu machen. In diesem Sinne engagiert sie sich als Musikerin bei den Concerts du Coeur und der Yehudi Menuhin Stiftung – Live Music Now, die hochwertige Konzerte zu Menschen bringen, die selbst keine Aufführungen besuchen können. Seit dem Abschluss ihres Masterstudiums im Jahr 2023 vertieft sie ihre Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste bei Orfeo Mandozzi und erhält regelmäßig Impulse von namhaften Cellisten wie Marc Coppey, Peter Bruns, Steven Isserlis und Clemens Hagen

Ariel Lima:
Ariel Lima is a brazilian musician from the city of Belém, where began his musical studies on the violin, cello and piano, moving later on to composition as well. From the age of 18 he devoted himself exclusively to the piano under the tutelage of Glória Caputo, and in 2014 he received a full scholarship to study at the École Normale de Musique in Paris with Guigla Katsarava. There he received the Diplôme Supérieur d'Exécution and the Diplôme Supérieur d'Enseignement "unanimously and with the congratulations of the jury", the institution's highest distinction. He performs regularly in Brazil and Europe as a soloist and chamber musician, having played in concert halls such as the Musée du Louvre, Salle Cortot, Sala São Paulo (São Paulo, Brazil) and Theatro da Paz (Belém, Brazil), where he played with the Theatro da Paz Symphony Orchestra. He has also taken part in several opera productions in his hometown. In international competitions he has been a finalist at the Concours France-Amériques (Paris) and won First Prize at the Concours Clés d'Or (Villemomble). After the years in France, he proceeded to study with Konstantin Scherbakov in Zurich, at the Zürcher Hochschule der Künste (Zurich University of the Arts), where he obtained the degrees of Bachelor and Masters in Music - Major in Piano Performance, with distinction and maximum grade. Currently he continues his studies in the same institution, now specializing in Lied Interpretation and Chamber Music, under the tutelage of Christoph Berner. Today his main front of action as a performer is the production of concerts of unorthodox format, with the goal of creating a unified spectacle rather than a collection of pieces. This artistic pursuit brought him to create interdisciplinary projects, involving other art forms such as visual arts and poetry. This endeavor culminated in two programs, CHEMINS, a musical monologue, and The Grass; the latter was firstly produced as his Masters Recital, and won the ZHdK Förderpreis 2024, for outstanding artistic projects within the institution.

Programm:
Johannes Brahms (1833-1897) - Sonate No.1 in E-moll für Violoncello und Klavier Op.38
Dmitri Chostakovitch (1906-1975) - Sonate für Violoncello und Klavier Op.40
Clara Schumann (1819-1896) - Drei Romanzen Op.22