# Ausstellungen

Gänsekiel, Gutenberg, Gruppenchat

Museum Stamparia Strada , Prà de la Faira 161, 7558 Strada
Die Stamparia Strada zeigt in ihrer diesjährigen Sonderausstellung, wie epochale Erfindungen die Kommunikation verändern.
Im frühen Mittelalter wurde das menschliche Wissen weitergegeben, indem in Klöstern Bücher mit dem Gänsekiel kopiert wurden. Ein Mönch brauchte ein bis drei Jahre, um eine Bibel abzuschreiben.
Um 1450 machte Johannes Gutenberg seine grandiosen Erfindungen. Damit konnten in wenigen Monaten Hunderte von Büchern produziert werden, alle in gleicher, hochstehender Qualität. Die Technik von Gutenberg prägte den Druck während mehr als 500 Jahren. Erst ab 1990 begannen Digitalisierung und elektronische Verbreitung, dieses Verfahren abzulösen.
Die heutige Kommunikation wird durch das Internet bestimmt. Es erlaubt die zeitverzugslose, weltweite Weitergabe von Informationen an alle interessierten Stellen. Diesen beeindruckenden Vorteilen stehen Risiken gegenüber: Geschwindigkeit und Anonymität erleichtern die Verbreitung von Falschmeldungen (Fake News).

Vom Mönch zum IT-Spezialisten
Die Stamparia Strada macht diese Entwicklungen erlebbar. Wie im Mittelalter lässt sich an einem Pult mit dem Gänsekiel schreiben. Der experimentierfreudige Besucher merkt sehr rasch, dass es nicht einfach ist, saubere Buchstaben und einen grafisch schönen Text aufs Papier zu bekommen; die Mönche hatten hohe Fähigkeiten.
Die Entwicklungen von Gutenberg werden auf eingängige Art und Weise erläutert. Das verblüffende Handgiessinstrument – der Kern der Erfindung von Gutenberg – wird an einem Modell transparent erklärt. Die Museumsgäste werden zum Setzen und Drucken à la Gutenberg eingeladen.
Obwohl die Stamparia Strada ein historisches Druckmuseum ist, schaut sie in ihren Sonderausstellungen auch gerne in die Zukunft. Mit einer einmaligen Voice-to-print-Installation können die Besucher einige Angaben in ein Mikrofon sprechen. Diese werden mit künstlicher Intelligenz in ein Bewerbungsschreiben für eine Stelle als Druckergeselle umgeformt und ohne weiteres Zutun in Briefform ausgedruckt.

Teil eines kantonalen Tourismus-Förderungskonzepts
Der Kanton Graubünden unterstützt Museen und Kulturtourismus mit verschiedenen Vorhaben. „Gänsekiel, Gutenberg, Gruppenchat“ ist Teil des Projekts Mittelalterland und Mittelalterspiel, an welchem sich mehrere Bündner Museen beteiligen. Ab 2022 schaffen diese Museen ein lebendiges Mosaik des Mittelalters durch Spiele, die auf die jeweiligen Museumsschwerpunkte ausgerichtet sind.
In der Stamparia Strada gilt es, sich für eine Stelle als Geselle beim Gründer der Stamparia, Nuot Cla Janett, zu bewerben. Janett verlangt von den angehenden Schwarzkünstlern ein Bewerbungsschreiben, das mit Gänsekiel, Satz und Druck wie bei Gutenberg sowie mit digitaler Kommunikation zu erstellen ist. Eine spannende Herausforderung für junge wie alte Besucher. Die besten Bewerbungen werden Ende Saison prämiert.

Öffnungszeiten

Nach Vereinbarung auch geöffnet (info@stamparia.ch)

Kontakt

Museum Stamparia Strada

Prà de la Faira 161

7558 Strada