# Kunst / Gestalten

hEISse ZEITEN - Winterausstellung - Vernissage

Remise Haus zum Komitee, Frauenfelderstrasse 16a, 8570 Weinfelden
Marc-Antoine Fehr, Max Frey + Doris Naef
2025 wird in der Remise auch eine Winterausstellung eingerichtet mit dem aktuellen Thema Gletscherschmelze, Eis und Schnee vom 22. Februar bis 29. März 2025.
Kunst kann wie kaum eine andere Sparte den Fokus auf ein Thema richten, ohne moralischen Mahnfinger – es geht dabei um Klimaveränderung, Gletscherschmelze und die Vergänglichkeit von Naturschönheiten. Gezeigt werden in der Remise bestehende, aber auch für die Remise neu entwickelte Arbeiten von Marc-Antoine Fehr, Max Frey und Doris Naef in ganz unterschiedlichen Gattungen, wie Malerei, Aquarell, Fotografie, Objekte, Installation und eine Videoprojektion.
Geografisch führt die Reise zum Morteratsch Gletscher ins Engadin, zum El Brujo-Eismeer nach Patagonien, nach Pressy sous Dondin im Burgund wie auch zu Eismonden ins Weltall. Motive, Materialien und Inszenierungen eröffnen persönliche Assoziationen und eigene Universen.
Der Titel HEISSE ZEITEN ist eine grafische Wortspielerei, die ein brisantes Thema nicht verharmlosen möchte, jedoch durchaus auch darauf anspielt, dass Kunstschaffende gesellschaftlich relevante Phänomene auf poetische, ästhetische Weise aufgreifen. Sie öffnen uns die Augen für die Zerbrechlichkeit von zeitlich begrenzter Schönheit. So vermag die Ausstellung in der Remise im besten Fall uns zu bezaubern und berühren, aber auch zu warnen vor den unwiederbringlichen Veränderungen, die unser Verhalten verursacht.

Eher zufällig ist durch einen Atelierbesuch bei Max Frey in Dottikon AG die Idee entstanden eine Winterausstellung in der Remise ins Auge zu fassen. «Mort Aratsch», diese wunderbar poetische Installation schien geradezu prädestiniert für die Remise. Kunst kann wie kaum eine andere Sparte den Fokus auf ein Thema richten, ohne moralischen Mahnfinger – es geht konkret um Klimaveränderung, Gletscherschmelze und die Vergänglichkeit von Naturschönheit. Ausgangspunkt für die Arbeit von Max Frey ist die Projektion einer Fotografie des Morteratsch Gletschers, am Ende des Rosegtals. Als bewegliche Szenerie fliesst Wasser durch eine flächige Anordnung von Trichtern vor diesem Gletscherabbild, was zum einen ein leises Tropfgeräusch, ähnlich von schmelzendem Eis erzeugt und zum andern als ständig sich veränderndes Bild in Bann zieht. Erweitert wird diese grossräumige Installation durch Fotografien und eine eigens für die Remise entwickelte Skulptur, die ebenfalls das Konservieren von Eis thematisiert.

Zu dieser Winterausstellung wurden zudem Marc-Antoine Fehr und Doris Naef eingeladen, mit Arbeiten, die ebenfalls Kälte, Eis und Winterstimmung thematisieren.
Die Gemälde des bekannten Zürcher Malers Marc-Antoine Fehr bestechen durch seine virtuose malerische Qualität und die theatralischen Inszenierungen, die weit mehr sind als die reine Abbildung eines Motivs. Die Kombination und Auswahl von Hintergründen und Motiven – bisweilen skurril und unerwartet – laden ein zum Fabulieren von Geschichten. Was verspielt und leicht daher kommt, lässt tiefgründig über existenzielle Fragen nachdenken. Ein in Nebel verschleiertes Eingangstor im Winter, führt die Gedanken über den realen Zutritt zum schlossähnlichen Gebäude hinaus. Oder: Kutschen, die wie auf einer Bühne über eine weisse Fläche gleiten, führen in eine andere, unbekannte Welt. Fehrs‘ Malerei zeigt trefflich die Magie von Wirkung und Lesart, welche individuell, emotional und assoziativ kaum unterschiedlicher sein kann.
Und schliesslich ist als dritte Position Doris Naef in der Ausstellung präsentiert; eine glückliche Fügung, dass mit ihr auch eine regional bekannte Künstlerin vertreten ist. Auch sie hat sich intensiv mit dem Gletscherthema beschäftigt. Reiseimpressionen aus Patagonien, insbesondere vom El Brujo-Gletscher – Skizzen Fotografien und Aquarelle – haben im Nachspann im Atelier ihren künstlerischen Ausdruck gefunden. Entstanden sind grossformatige, runde Bildtafeln, welche die Gewaltigkeit des Gletschereises im Meer aber auch die fragile Vergänglichkeit aufzeigen. Die Zuordnung einer Gattung ist kaum möglich. Doris Naef verbindet die gesammelten Bildeindrücke collageartig, zeichnerisch und malerisch. Handwerkliche Arbeit verwebt sie mit digitalen Mitteln und lässt das Ergebnis auf Hightech Material stark vergrössert drucken. Die Beschäftigung mit dem Thema zeigt sich auch in einer grossformatigen Aquarell-Trilogie, in einer Videoarbeit und einer Werkgruppe, die ständig anwächst: in Epoxi Harz gegossene «Eismonde».


Öffnungszeiten Sa 14 – 16 Uhr / So 11 – 14 Uhr
und auf Anfrage: 079 324 90 50

Ausstellung 23. Februar – 29. März 2025
Gespräch So 16. März, 11 Uhr, mit Lorenz Wiederkehr, Kurator im Kunstmuseum St. Gallen
Lesung Sa 29. März, 16 Uhr, mit Hans Gysi

Verantwortlich für die Ausstellung:
Ivo Dahinden & Brigitt Näpflin
8570 Weinfelden
+ 41 71 622 67 70 / + 41 324 90 50 / + 41 79 385 58 87
naepflin.b@bluewin.ch
www.sommeratelier.ch

Das Projekt wird unterstützt durch die Kulturkommission der Stadt Weinfelden

Kontakt

Kulturkommission Weinfelden

Näpflin Brigitt