Klanglichter 2024: Tanz mit dem Feuer

Für das fünfte Konzert der Klanglichter 2024 hat Paola De Piante Vicin festliche Musik in orchestraler Fülle ausgesucht, die von tanzenden und archaischen Rhythmen bestimmt wird. Gleich zu Beginn ertönt eines der lebendigsten, fantasievollsten und mitreissendsten Klavierwerke von W. A. Mozart: die Sonate für zwei Klaviere. Mozart hat schon mit dem ersten Werk für diese Besetzung Massstäbe gesetzt, mit grösster Leichtigkeit zeigt er, was alles in zwei Klavieren steckt: ein ganzes Orchester, zwei fröhlich streitende Solisten, aber auch intime kammermusikalische Momente und lyrische Schönheit. Das zweite Werk des Abends ist ein Tanz am Rande eines Vulkans: die wilden und brodelnden Klangwelten von Ravels „La Valse“ für zwei Klaviere beschreiben das Ende der Belle Epoque, eine Apotheose des Wiener Walzers und gleichzeitig seine Zerstörung, die Ravel unter den Eindrücken des ersten Weltkriegs schrieb.
Im zweiten Teil des Konzerts erklingt die Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug von Bela Bartok: vor gut 80 Jahren wurde sie von Paul Sacher in Auftrag gegeben und im Grossen Saal der Musikakademie Basel mit dem Komponisten und seiner Frau uraufgeführt. Bei den Klanglichter gesellt sich zum Ehepaar an den beiden Klavieren auch noch ihr Sohn Raphael am Schlagzeug, das er zusammen mit Carlos Rubio Amondarain spielt. Auch dieses Werk ist sehr orchestral angelegt, aber bei aller explosiven Kraft und strukturellen Komplexität faszinieren vor allem die klanglichen Affinitäten zwischen Klavier und Schlagzeug.