# Esposizioni

Ofenturm

Ziegelei-Museum, Ziegelhütte, 6332 Hagendorn
Dauerausstellung: Erwachsene: CHF 7.- / Kinder: CHF 3.-
Inkl. Eintritt in die Sonderausstellung "Brick 20"
Der nahezu neun Meter hohe Ofenturm ist ein Aussichtsturm, ein Brennofen und ein Experiment
Vom Aussichtsturm kann das ganze Zieglerareal überblickt werden: das Biotop, das zum Naturschutzgebiet erhoben wurde, der Wald, die Gewässer sowie die Wohn- und Produktionsgebäude. Die Herkunft der primären Rohstoffe – Lehm, Wasser und Holz – ist erkennbar. Und man kann den ganzen Ablauf der Ziegelherstellung nachvollziehen: Lehmabbau in der Lehmgrube (heute Biotop), Zwischenlager neben der Ziegelhütte, Streichen, Trocknen und Lagern, Brand im Ziegelbrennofen und die Anwendung im Sockel des Museumsbaus und auf allen Dächern.

Der Brennofen in der Ziegelhütte darf aus Brandschutzgründen nicht mehr betrieben werden. Um so bedeutungsvoller ist der Brennofen, der im Ofenturm realisiert werden konnte. Dieser oben offene Kammerofen mit zwei Schürlöchern auf der Aussenseite sowie einem Rost für das Brenngut wird im Sommer 2022 in Betrieb genommen. In einem experimentellen Brand nach historischem Vorbild werden Kalk, handgefertigte Hohlziegel sowie Backsteine gebrannt.

Das Experiment mit dem Stampflehm leistet einen Beitrag zur Entwicklung vom traditionellen Lehmbau zu einem nachhaltigen Wandel in der Bauindustrie. Lehm ist ein ökologisches und vor allem weitverbreitetes Baumaterial. Es fällt fast in jeder Baugrube an und wird für teures Geld meist in Kiesgruben entsorgt. Im Hinblick auf nachhaltiges, ressourcenschonendes und CO2-armes Bauen wird der Stampflehm wiederentdeckt, wobei man seine Einsatzmöglichkeiten neu ausloten muss. Es ist keine Frage, dass er widerstandsfähig und belastbar ist. Hingegen muss der Hochbau und die damit verbundene Wind- und Erdbebensicherheit erprobt und bewiesen werden. Dazu dienen beim Ofenturm die externen Vorspannungsseile, analog der eingemauerten Armierungseisen beim Beton. Das Setzungs- und Kriechverhalten des Stampflehms wird kontinuierlich gemessen, um daraus neue Forschungserkenntnisse gewinnen zu können. Nicht nur soll das natürliche Material rezyklierbar, sondern auch alle Bauteile weiterverwendbar sein. Die ideale Lösung bietet die Elementbauweise, die – inklusive Fundament – konsequent durchgeplant wurde. Der Turm lässt sich folglich Element für Element abbauen und anderswo erneut aufbauen. Nicht zuletzt will der Stampflehmbau auch ästhetischen Ansprüchen genügen, so wie unser Ofenturm als Zuger Landmarke.

Beteiligte
Bauherr: Verein Ofenturm Ziegelei-Museum Cham. Treibende Kraft: Dipl. Architekt ETH Prof. des. Roger Boltshau-ser. Engineering, Planungsbegleitung, Organisation und Bauführung: MSc. ETH-Bauing. Felix Hilgert und Lukas Baumann, Lehmag AG. Vorentwürfe: Robert Gentner und Regina Pötzinger, Studierende der TU München. Weiterent-wicklung des Entwurfs: Studierende der ETH Zürich und Mitarbeiter von Boltshauser Architekten AG. Mitwirkung beim Stampflehmbau: Studierende verschiedener Hochschulen.


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6332 Hagendorn