Theateraufführung

Das diesjährige Theater klingt irgendwie vertraut, aber - sollte es nicht heissen: “Der eingebildete Kranke”? Dann gäbe es aber weniger zu lachen.

Jean-Babtiste Poquelin alias Molière war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er war einer der grossen Klassiker und machte die Komödie zu einer Tragödie. Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft. “Der eingebildete Kranke” ist eines seiner berühmtesten Werke und zugleich sein letztes. Die Komödie wurde 1673 uraufgeführt, die Rolle des Titelhelden spielte Molière selbst. Bei der vierten Vorstellung starb er noch in seinem Kostüm. So dramatisch wird es diesmal nicht, sondern lustig und unterhaltsam.

Zum Inhalt: Grossrat Hermann Ramsauer ist überhaupt nicht eingebildet! Er hat alle Ratschläge für ein gesundes Leben in der Regenbogenpresse studiert. Er hat alle Berichte über schreckliche Krankheiten gelesen, alle medizinischen Fachbücher, die neuesten Apothekenzeitungen, sämtliche Beipackzettel und sogar den ganzen Pschyrembel durchgearbeitet. Er hat sich gründlich ausgebildet! Und er hat jetzt auch noch eine Pflegerin eingestellt.

Die treue Haushälterin, seine Tochter und deren Freund wissen sich nur mit einer riskanten Verkleidungskomödie zu helfen, zudem die neue Pflegerin zusammen mit den Nachbarn des Grossrates irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Erschlichene Verträge, penetrantes Umwerben der Tochter, slapstickartige Situationen und freche Dialoge machen diese Molière-Adaption zu einem Vergnügen, das bis zum letzten Augenblick spannend bleibt!

Das Publikum darf sich auf einen heiteren Theaterbesuch freuen und gespannt sein, wie die Spielerschar zusammen mit der Regisseurin Trix Gerber dieses Stück einstudiert hat.