Aktuelles - Hans Peter Arpagaus

19.03.2025

Persönliche Darstellung, persönliche Meinung zum Thema «Tieftempowahn», Artikel von Patrik Angehrn.

Persönliche Darstellung, persönliche Meinung zum Thema «Tieftempowahn», Artikel von Patrik Angehrn. Was den Passus Blaulichtorganisationen betrifft, lassen Sie mich Details aus meiner Erfahrung, meinem Job, erklären und Ihnen etwas näher bringen.

Seit 29 Jahren stehe ich bei der städtischen Berufsfeuerwehr im Einsatz. Funktionsbedingt sitze ich seit knapp acht Jahren bei Einsatzfahrten mit Sondersignalen weniger hinter dem Steuer, dafür trage ich zwischenzeitlich die Gesamtverantwortung, um alle nötigen Einsatzmittel möglichst schnell und selbstverständlich unfallfrei auf den Schadenplatz zu bringen. Seit einigen Jahren stellen wir zudem den Fahrer für den Notarztzubringer. Ich sitze demnach immer noch «in der Kabine» und erlebe Einsatzfahrten 1:1 mit. Verkehrsorientierte Strassen erfüllen einen enorm wichtigen Teil in der Einsatzbewältigung. Sie sind ein wichtiges Mosaiksteinchen in der Rettungskette. Dazu kommen Einsatzmeldungen, mit verschiedensten Wortlauten: Kleinkinder, Jugendliche, welche Hilfe benötigen, ebenso wie ältere Personen, welche auf Einsatzkräfte warten, zeitweise bangen und verzweifelt sind. Mit einer Geschwindigkeitsreduktion auf den verkehrsorientierten Strassen machen wir in der Rettungskette einen Schritt zurück, verlieren wichtige Zeit und brauchen von A nach B einfach länger, punkt. Wie viele Sekunden-/Minuten das sind, dass weiss niemand haargenau. Wenn ich drei Gutachten in Auftrag gebe, erhalte ich garantiert drei verschieden Zeitlimits als Resultat…..Fact ist jedoch: es dauert länger. Unsere Lenker fahren nicht arglos, nein, sie fahren bewusst konzentriert, sind hellwach und beobachten den Verkehrsfluss ebenso genau wie das gesamte Umfeld. Es kann gut sein, dass wir auf einer verkehrsorientierten Strasse morgens um 0745 im Bereich von Schulen, Heimen, etc. mit 35km/h unterwegs sind, den Umständen angepasst! Es kann und darf – nein muss – jedoch auch möglich sein, auf eben jener verkehrsorientierten Strasse nachts um 0233, trockene Strassenverhältnisse, kein Wochenende, leere Gassen und Wege, mit erhöhter Geschwindigkeit ans Ziel zu gelangen und ebenfalls unfallfrei vor Ort den Wartenden mit Sicherheit ein gutes Gefühl zu generieren: Ihnen wird schnellstmöglich geholfen!

Seien Sie bitte Umsichtig, prüfen sie nicht nur vordergründige Argumente, nein, erfassen Sie möglichst das ganze Mosaik und treffen dann Ihre Entscheidung – meine Meinung ist gemacht: KEINE Temporeduktion auf verkehrsorientierten Strassen!

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