Kapelle Nogler als Glanzpunkt im Dietschweiler Saal

Ausgehend von einem Foto der Engadiner Kapelle Johannes Nogler, das 1913 in Scuol aufgenommen wurde, lässt die neugegründete Kapelle Nogler die alten Melodien von Johannes (1860 – 1938) und seinem Vater Rudolf Nogler (1829 – 1888) aus Ardez neu aufleben. Einerseits wird die für heutige Gewohnheiten ungewohnte Besetzung mit drei Streichern und Kleiner Klarinette ausprobiert und anderseits schlummern in den alten Noten aus dem Engadin Tänze, die wieder einmal gespielt sein möchten. Engadiner Musik wurde um 1880 auch in Siena begeistert notiert und arrangiert, die Kapelle Nogler bringt die italienisch riechenden schweizer Tänze zu Gehör. Da die Geigerin Clarigna Küng mit Appenzeller Volksmusik aufgewachsen ist, bereichert die Musik ihrer Heimat das Konzertprogramm. Und da im Appenzellerland wie im Engadin viel gesungen wird, findet auch vokale Musik ihren Platz. Drei Musikanten der heutigen Kapelle Nogler sind Mitglieder des Tonhalle-Orchesters Zürich. Und so dürfen natürlich auch die grossen klassischen Komponisten nicht fehlen. Es stellen sich die dringenden Fragen, ob Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie ein Plagiat sein könnte, und ob Franz Schubert ebenso begeistert ist von Engadiner Tänzen aus seiner Zeit.