Latest news - Markus Tofalo

26.11.2025

Festhalten an alten Ideologien

Am 24. November 2024 lehnten die Schweiz und die Stadt St. Gallen das Autobahnpaket «STEP 2023» ab. Trotzdem werden alte Projekte neu eingereicht, Gutachten auf früheren Fehlannahmen aufgebaut und kantonale Beschlüsse über Volksentscheide gestellt.
Der St. Galler Stadtrat lehnt den Zubringer Güterbahnhof ab – zu Recht: Die Stadt hat weder Platz noch Kapazität für zusätzlichen Verkehr.

Trotz Alternativen wie Nachtsanierungen oder einer kleineren Sanierungsröhre wird am ursprünglichen Projekt  festgehalten. Das Teilprojekt Zubringer Güterbahnhof wurde nie isoliert bewertet. Der hohe Kostenanteil wäre politisch wohl umstritten, würde er offen ausgewiesen.

Die Begründung, der Anschluss Kreuzbleiche werde überlastet, überzeugt die Bevölkerung nicht. Verkehrs- und Raumprobleme lassen sich nicht durch neue Tunnels lösen. Städte wie St.Gallen sind flächenmässig begrenzt; mehr Autos passen schlicht nicht hinein.
Technisch wie räumlich ist der Zubringer problematisch. In der öffentlichen Mitwirkung zeigten sich Hinweise, dass das Projekt nicht ausgereift ist.

Mobilität muss als Gesamtsystem funktionieren. Zusätzliche Autokapazitäten wecken neue Nachfrage, die Städte jedoch nicht aufnehmen können. Ein Umdenken wäre nötig, doch der politische Wille fehlt.
Tunnelbauten verursachen hohe CO₂-Emissionen. Während bei einsturzgefährdeten Bauwerken schnell gehandelt wird, bleibt beim Klima der notwendige Handlungsdruck aus.

Fazit: Der Zubringer Güterbahnhof ist weder sinnvoll noch umsetzbar und ignoriert räumliche, ökologische und politische Realitäten.